Bretagne-Tipp

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Romanik

Baustile

Die Romanik, der erste große, nach der Antike sich über Europa ausbreitende Baustil, beginnt im Mittelalter um das Jahr 1000 und reicht bis in das 13. Jahrhundert, wenn auch bereits im 12. Jahrhundert sich allmählich der gotische Baustil durchsetzt. Romanische Bauten sind vor allem kirchlichen, religösen Zwecken dienenden Sakralbauten. Zwar stammen auch heute erhaltene Profanbauten (weltlichen Zwecken dienende Gebäude wie beispielsweise Burgen oder Bürgerhäuser) aus der Romanik, jedoch reichen sie in Anzahl und künstlerischem Anspruch nicht an die dominierende sakrale Architektur heran.

Der im 19. Jahrhundert geprägte Begriff "Romanik" wurde verstanden als Hinweis auf die in Rundbögen, Pfeilern, Säulen und Gewölben sichtbare Verwandschaft zur Architektur der Spätantike im Mittelmeerraum. "Und doch bildeten sich gerade in dieser Epoche auch die neuen, nordisch-abendländischen, bisher nie gesehenen Bauformen heraus, die für lange Zukunft die gesamte europäische Baukunst prägen sollen" (Wilfried Koch: Baustilkunde 2006, S. 90). So entwickelte sich beispielsweise in der Mitte des 11. Jahrhunderts in der Normandie nahezu übergangslos ein eigenständiger Stil der Basilika, welcher auch romanische Bauwerke in der Bretagne beeinflusste.

"Typisch für die romanische Baukunst sind Rundbögen, dicke, festungsartige Mauern (besonders im Westwerk) mit kleinen Fenstern sowie Würfelkapitelle auf den Säulen. In frühromanischer Zeit finden sich flache Kassettendecken, später dann Kreuzgratgewölbe. Der romanische Kirchenbau wird bestimmt durch die Einführung der Überwölbung großer Raumweiten. Die Skulpturen und Malereien zeigen oftmals drastische Motive. Die Größe und Mächtigkeit der Kirchen romanischen Stils (welche ungeachtet der Anzahl der Gemeindemitglieder immer so groß wie möglich gebaut wurden) sollte die Allmacht Gottes und die Stärke des Christentums verdeutlichen. ... Die Urform des romanischen Kirchenbaus orientierte sich am römischen Profanbau, der Basilika, die aus einem mittleren Hauptschiff und zwei niedrigeren Seitengängen (Seitenschiffe) bestanden, welche durch längs laufende Säulenreihen voneinander getrennt waren. Diese Grundform wurde später weiterentwickelt und durch das Querschiff ergänzt und findet noch einen Anklang in der gotischen Kathedrale. Eine andere frühe Bauform war der Zentralbau, der sich um einen zentralen Raum gruppiert" (Wikipedia Romanik, 31.08.2007).